Toshio Hosokawas neues Violinkonzert für Daishin Kashimoto

Toshio Hosokawas Violinkonzert Prayer wurde Anfang März von Daishin Kashimoto und den Berliner Philharmonikern unter Paavo Järvi zur Uraufführung gebracht.
(26.02.2023)

Am 2., 3. und 4. März war das neue Werk an der Philharmonie Berlin zu hören, das als Auftrag der Berliner Philharmoniker, des Yomiuri Symphony Orchestra und des Luzerner Sinfonieorchesters entstand. 

Nach seiner Inspiration für das Stück gefragt, verweist Toshio Hosokawa auf die vielen Buddha-Statuen aus Stein und Holz, die man in Japan nicht nur in Tempeln, sondern häufig auch am Straßenrand sieht. „Sie werden von den Menschen seit langem sorgfältig bewacht und erhalten", erklärt er. „Ich frage mich, ob meine musikalischen Werke das gleiche Gebet ausdrücken können wie die Buddha-Statuen, die von diesen unbekannten Bildhauern geschaffen wurden. Ich glaube, dass die Musik ihren Ursprung in schamanistischen Festen hat und dass die Gebetslieder der Schamanen grundlegend sind. Auch in diesem Violinkonzert sehe ich den Solisten als den Schamanen und das Orchester im Hintergrund als den Kosmos, die Natur, die sich in und über den Schamanen hinaus erstreckt."

Gewidmet ist das Violinkonzert dem Solisten der Uraufführung. „Wenn Daishin Kashimoto Geige spielt, verkörpert er für mich einen Betenden", so Toshio Hosokawa. 

Im Anschluss an die Uraufführung in Berlin kam Prayer im Juni zur Schweizer Erstaufführung mit dem Luzerner Sinfonieorchester unter Michael Sanderling im KKL Luzern. Die japanische Erstaufführung mit dem Yomiuri Nippon Symphony Orchestra und Sebastian Weigle folgte im Juli in der Suntory Hall.

Philharmonie Berlin

    5 Toshio Hosokawa CR Kaz Ishikawa